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Neun WorldTour-Teams am «Grossen Preis des Kantons Aargau» – Radsport auf Spitzenniveau

Die 60. Austragung des «Grossen Preises des Kantons Aargau» der Radprofis vom Freitag, 7. Juni, kündigt sich gross und jubiläumswürdig an.


Autor: August Widmer




Am Start werden wie letztes Jahr Fahrer aus 23 Teams erwartet. Und wie letztes Jahr haben neun der teilnehmenden Mannschaften den Status von World-Tour-Teams. Mitten in diesem hochkarätigen Teilnehmerfeld sind mit Fabio und Jan Christen auch zwei Fahrer des veranstaltenden Veloclubs

Gippingen. Mit Schweizer Meister Marc Hirschi ist ebenfalls der Sieger von 2022 und Zweite des Vorjahres dabei. Das Teilnehmerfeld des diesjährigen «Grossen Preises» darf als jubiläumswürdig bezeichnet werden. Standen 2021, als nach einem Corona-Unterbruch von einem Jahr das Gippinger Profirennen wieder rollte, sechs World-Tour-Teams am Start, so sind es nun neun der weltbesten Radprofi-Mannschaften, die ans Gippinger Velorennen kommen. Ein Gippinger Velorennen, das 1964 erstmals

stattfand und seit 2016 in Leuggern, dem «politischen Hauptort» von Gippingen, zu Ende geht.


Starke Fahrer in den World-Tour-Teams

Die neun auf World-Tour-Niveau fahrenden Teams kommen alle mit starken Fahrern. Sie wollen in Gippingen/Leuggern gegen die kleineren Mannschaften bestehen und vor diesen die Nase vorne haben. Aus Frankreich kommen die Mannschaften «ArkeaB&B-Hotels» und «Cofidis». BoraHansgrohe aus Deutschland hat wie immer gleich mehrere Siegfahrer in seinen Rennen. Auch wenn Ide Schelling, der Gippinger Sieger von 2021, nicht mehr für die Deutschen fährt und deshalb am 7. Juni nicht am Start sein wird, dürfen die Deutschen nicht übersehen werden. Die Belgier von «Intermarché-Wanty» sind immer wieder für eine Überraschung gut. Dies gilt auch für das über viele starke Fahrer verfügende, in den USA beheimatete Team «Lidl-Trek». Auch in der Mannschaft «Bahrain-Victorios» stecken etliche Fahrer, die für einen Sieg oder einen Spitzenplatz in Frage kommen. In diesem Team fährt auch Andrea Pasqualon, der in Leuggern schon zweimal, nämlich 2016 und 2019, Zweiter war.



Hirschi wieder vorne dabei?

In einigen World-Tour-Teams findet man Schweizer Fahrer, die dem Siegerbuch gut anstehen würden. Beim Team «UAE» aus den Emiraten denkt man in erster Linie an Schweizer Meister Marc Hirschi. Der Berner gewann vor zwei Jahren in Leuggern. Vor Jahresfrist war Hirschi wieder vorne mit dabei. Im Schlusssprint musste er sich knapp dem Belgier Thibau Nys, der mit «Lidl-Trek» wieder kommt, geschlagen geben. Hirschi, der beim Amstel Gold Race in Holland knapp vom englischen Allrounder Thomas Pidcock geschlagen wurde, führt ein starkes «UAE»-Team an. Das Team aus den Emiraten strebt bei der 60. Austragung des «Grossen Preises des Kantons Aargau» wieder den Sieg an. Für den Sieg oder einen Podestplatz kommt Marc Hirschi am ehesten in Frage. Dem Berner liegt das Rennen rund um Leuggern/Gippingen. Es sind solche Rennen, bei denen Hirschi immer wieder vorne anzutreffen ist. Obwohl für den 25-jährigen Berner klar ist: «Ich möchte endlich auch einen Klassiker gewinnen.» Die Klassikersaison ist zwar vorbei. Mit dem zweiten Platz am Amstel Gold Race in Holland ist Hirschi ganz knapp an seinem Ziel vorbeigefahren. Ein erneuter Sieg am grössten Eintagesrennen der Schweiz auf der ansteigenden Zielgerade in Leuggern würde Hirschi sicherlich für den verpassten Erfolg in einem Klassiker entschädigen.



Die Schweizer wollen sich zeigen

Marc Hirschi ist nicht der einzige Schweizer, der sich an dem in Leuggern zu Ende gehenden Gippinger Rennen zeigen will. Stefan Bissegger ist im amerikanischen Team «EF Education-Easy Post» auch ein Kandidat für einen Spitzenplatz. Im Team «Jayco Alula» aus Australien ist der Zürcher Unterländer Mauro Schmid dabei. Der Steinmaurer hat auf diese Saison vom belgischen Team «Soudal-Quick Step», das am 7. Juni allerdings nicht dabei ist, zu den Australiern gewechselt. Wegen Kniebeschwerden kam Schmid in der neuen Umgebung bisher noch nicht gross zur Geltung. Vielleicht geht ihm gerade im Zurzibiet der Knopf auf. Mit «Tudor» und «Q36,5» sind zwei Teams am Start, die mit Schweizer Lizenz fahren und einiges an Swissness in ihren Reihen haben. Zu «Q36,5» gehört der italienische Routinier Giacomo Nizzolo. Nizzolo war 2020 nicht nur italienischer und europäischer Meister. Er ist auch ein ehemaliger Sieger des «Grossen Preises des Kantons Aargau». Nizzolo gewann nämlich 2016 das Gippinger Profirennen, das vor acht Jahren erstmals in Leuggern zu Ende ging. Bei «Tudor», wo Fabian Cancellara, der ehemalige Zeitfahrweltmeister und Olympiasieger, der Teammanager ist, sind acht Schweizer dabei. Sie wollen sich vor dem eigenen Publikum zeigen. Tudor könnte also mit einer reinen Schweizer Besetzung an den Start gehen. Dies dürfte jedoch kaum der Fall sein. Im bisherigen Saisonverlauf waren es die Ausländer, die für die Siege des Schweizer Teams sorgten. Der Holländer Maikel Zijlaard gewann den Prolog der Tour de Romandie, sein Landsmann Arvid de Klein siegte auf einer Etappe von Paris nach Nizza, und die Neuzugänge Marco Brenner und Alberto Dainese gewannen Etappen an kleineren Etappenrennen in Italien und Frankreich. Da dieses Team mit den Schweizer Fahrern und den Schweizer Sponsoren vor dem eigenen Publikum brillieren will, würde es nicht überraschen, wenn die «Schwarz-Roten» auf dem Siegerpodest anzutreffen wären. Mit «Lotto Dstny» wird ein zweites Team aus Belgien am Start sein. Obwohl diese Mannschaft derzeit nicht auf WorldTour-Niveau fährt, gilt es Fahrer wie Maxim Gils, Victor Campenaerts, Arnaud de Lie und Ausreisserkönig Thomas de Gendt zu beachten.



Wollen nicht nur Animatoren sein

Weitere Eidgenossen gibt es in den vielen unterklassigen Teams, die in Gippingen/Leuggern auch dieses Jahr eine Startgelegenheit erhalten. So sind im Team «Vorarlberg» mit Felix Stehli, Colin Stüssi und Lukas Rüegg gleich drei Schweizer dabei, die mehr als nur Animatoren sein wollen. Beim Team «Felt-Felbermayr», der zweiten Mannschaft aus Österreich, ist der Zürcher Oberländer Matthias Reuttimann mit von der Partie. Für die italienische Mannschaft «Corratec-Vini Fantini» fahren mit Jan Stöckli, Valentin Darbellay und Antoine Debons ebenfalls drei Schweizer. Hier gilt es, besonders auf Debons zu achten: Nur wenig Zentimeter fehlten und der Walliser aus Monthey wäre im letzten Juni in Wetzikon Schweizer Meister geworden. Mit der Empfehlung des Schweizer-Vizemeister-Titels kam Debons nun bei den Italienern unter. In Wetzikon fuhr Debons hinter Marc Hirschi ins Ziel. Wenn er in Leuggern knapp hinter dem Berner ankommt, dürfte Debons am 7. Juni ganz vorne dabei sein. Zu den Kanadiern von «XSpeed United» gehört der Berner Christoph Janssen. Bei den vier deutschen Conti-Teams «P&S-Metalltechnik», «Team Sauerland», «SanticWibatech» und «Lotto Kernhaus», die alle dank guten Leistungen an den früheren ebenfalls in Gippingen/ Leuggern ausgetragenen BundesligaRennen die Startberechtigung für den «Grossen Preis des Kantons Aargau» erhielten, sind Schweizer Fahrer rar. Im Team «Sauerland», das in dieser Saison mit vollem Namen «Rembe Pro Cycling Team Sauerland» heisst, findet man mit dem Fricktaler Dominik Weiss (Sulz) einen einzigen Schweizer. Komplettiert wird das Teilnehmerfeld des grössten Eintagesrennens mit dem Conti-Team «MG.K Vis Colors» aus Italien und mit der Schweizer Nationalmannschaft.



Jan und Fabio Christen können ganz vorne sein

Rechtzeitig zur Jubiläumsaustragung «60 Jahre Grosser Preis des Kantons Aargau» ist auch der Veloclub Gippingen wieder im Hauptrennen vertreten, und das mit dem Brüderpaar Fabio und Jan Christen. Bereits vor Jahresfrist fuhr Fabio Christen das Profirennen mit. Nun ist das Brüderpaar erstmals gemeinsam am Start. Allerdings fahren Fabio und Jan Christen nicht in den gleichen Teams. Fabio Christen fährt für die mit einer Schweizer Lizenz ausgestatteten Mannschaft «Q36,5». Sein jüngerer Bruder Jan fährt im Team «UAE». Dieses World-Tour-Team wird mit starken Fahrern nach Gippingen kommen. So, wie bereits erwähnt, mit Schweizer Meister Marc Hirschi. Aber vor eigenem Publikum werden sich Jan und Fabio Christen von der besten Seite zeigen wollen. Dass sie mit den Weltbesten mithalten können, haben Fabio und Jan Christen an der Tour de Romandie gezeigt. Da waren sie in mehreren Etappen vorne dabei. Die Tour de Romandie war eines der wenigen Rennen, die Fabio und Jan Christen zwar gemeinsam, jedoch mit unterschiedlichen Aufgaben bestritten. In den Rennen in diesem Jahr haben Jan und Fabio Christen schon mehrfach bewiesen, dass sie je nach Rennsituation auch ihre Chancen nutzen und daraus das Beste machen können. Vor allem der erst am 26. Juni, also knapp drei Wochen nach dem «Grossen Preis des Kantons Aargau», 20 Jahre alt werdende Jan Christen hat sein Können und das Ausnützen der sich ergebenden Chancen schon gezeigt. So gewann er im April bei der Abruzzen-Rundfahrt die zweite Etappe und holte sich damit den ersten Sieg als Profi. Ein gutes Abschneiden beim Heimrennen ist sowohl Jan wie auch Fabio Christen zuzutrauen. 60 Jahre nachdem der vor zweieinhalb Jahren verstorbene Klingnauer Hans Schleuniger beim ersten Gippinger Profirennen im Jahre 1964, das damals noch «GP Martini» hiess, dabei gewesen ist, starten nun seine Enkel Fabio und Jan Christen beim «Grossen Preis des Kantons Aargau». Auf das Abschneiden der beiden Lokalmatadoren darf man gespannt sein. In diesem Jahr nicht am Start wird der Schneisinger Silvan Dillier sein. Er ist mit seinem Team «Alpecin», dessen Kapitän Weltmeister Mathieu van der Poel ist, in einem Trainingslager. Von dort geht es direkt an den Start der Tour de Suisse. «Ich mache mein Team jedes Jahr auf das Gippinger Velorennen, das eigentlich mein Heimrennen ist, aufmerksam. Aber die Teamverantwortlichen sind der Meinung, dass es mehr bringt, wenn wir noch etwas im Höhentrainingslager bleiben und nicht über Gippingen/Leuggern, sondern direkt zur Tour de Suisse und nachher zur Tour de France gehen. Deshalb werde ich leider auch diesmal nicht dabei sein», bedauert der Schneisinger. Silvan Dillier war vor zehn Jahren, im Jahre 2014, als der «Grosse Preis des Kantons Aargau» noch in Gippingen zu Ende ging, Zweiter geworden. So nah wie Dillier war noch nie ein Aargauer beim «Grossen Preis des Kantons Aargau» am Sieg. Dillier wurde wie gesagt 2014 Zweiter, Roland Salm (Riniken) war 1977 Dritter geworden. Die Aargauer Radprofis und natürlich auch die Radsportfans rund ums Gippinger Rennen warten also weiterhin auf einen Sieg beim «Grossen Preis des Kantons Aargau». Vielleicht wird er bei der 60. Austragung Tatsache. Zu hoffen ist einzig, dass es nicht weitere 60 Jahre ohne Aargauer Sieg beim Heimrennen in Gippingen/Leuggern geht.

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